Regest:

Dönhoff teilt Lehndorff die Kabinettsordre des Königs vom 10. Juli 1850 betr. dessen Sohn Heinrich und die näheren Umstände dazu mit. Lehndorff hatte auf offener Straße den Apotheker Hensel umgeritten, nachdem seine Begleiter geäußert hatten: „wenn doch einer den Demokraten umreiten wolle“, worauf er dessen Verfolgung aufnahm mit dem Bemerken: „so etwas müsse im Galopp ausgeführt werden“. Lehndorff wurde dafür vom Dienst suspendiert und mit einer Verwarnung und Arrest bestraft, da er den Ruf des Offizierskorps in Gefahr gebracht habe. Dönhoff habe ihn aus Potsdam nach Charlottenburg versetzt, um eine mögliche Begegnung mit Hensel zu vermeiden. Der König habe mit ihm mündlich über die Angelegenheit gesprochen, sei aber „milder darüber gesinnt“, als er es angenommen habe, da der „Apotheker Hensel als demokratischer Clubbist“ bekannt sei, auch habe er den Antrag des Generalkommandos um Versetzung des Grafen Heinrich von der  Erst im Januar 1850 war Lehndorff auf das Gesuch seines Vaters hierher versetzt worden.
 [Schließen]
Garde
abgelehnt.

Zitierhinweis

Louis Graf von Dönhoff an Carl Friedrich Ludwig Graf von Lehndorff. Potsdam, 17. Juli 1850. In: Lebenswelten, Erfahrungsräume und politische Horizonte der ostpreußischen Adelsfamilie Lehndorff vom 18. bis in das 20. Jahrhundert. Bearbeitet von Gaby Huch. Herausgegeben an der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften. Berlin 2019. URL: https://lebenswelten-digital.bbaw.de/dokumente/detail.xql?id=lehndorff_ekw_hjs_51b