Ich bereite mich auf eine Reise nach Potsdam vor und habe tausend Sorgen: Karls Schulden, Heinrichs Einführung, die Vorbereitung für meine lange Reise, die Prozesse, die ich gegen meinen Willen führen muss, die Sorge um die Verwaltung meiner Güter das begründete Misstrauen, dass ich gegen die Personen hege, bei denen ich Geld hinterlegt habe, angesichts meines Verlustes von 10.000 Talern durch Broschwitz , der allgemeines Vertrauen genoss. So steht es um meine persönlichen Angelegenheiten und das in einer Stellung, die mich glauben lässt, dass ich zu den glücklichsten Menschen gehöre. Mir geht es gut, ich bin vollkommen frei, unabhängig, gesund, habe eine sanfte Frau und liebenswürdige Kinder. Man möge danach die elende Existenz der meisten Menschen beurteilen.

Zitierhinweis

Tagebucheintrag von Ernst Ahasverus Heinrich Graf von Lehndorff. Berlin, 8. Mai 1799. In: Lebenswelten, Erfahrungsräume und politische Horizonte der ostpreußischen Adelsfamilie Lehndorff vom 18. bis in das 20. Jahrhundert. Bearbeitet von Gaby Huch. Herausgegeben an der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften. Berlin 2019. URL: https://lebenswelten-digital.bbaw.de/dokumente/detail_doc.xql?id=lehndorff_flq_xhf_zdb