Regest:

Sie bietet Borken als Stiftgut an, um der Stiftsidee „Grund und Boden zu verschaffen“. Das Gut sei derzeitig auf 18 Jahre an Baron Trachenberg auf 35.000 M ohne Erhöhung verpachtet, von denen drei vergangen seien. Der Pachtvertrag sei so gestaltet, dass sie anstelle von 500 M plus 500 M minus haben. Borken sei dem Pächter „so gut wie geschenkt. Er kann es als gute Beute für sich behalten und uns zugleich vollständig ruinieren.“ Der Pachtvertrag solle deshalb einem Anwalt übergeben werden, der entscheiden müsse, ob Borken dem Pächter zu überlassen sei, um nicht weiter jährlich 500 M zuzuzahlen, oder „dass eine andere Hand es übernimmt“ und den Pachtkontrakt anfechte. Dies ginge aber nicht durch sie, den Mann oder die Familie. Anna solle die „wohltätige Fee“ sein, die alle Verwirrungen auflöst, so dass das 42 Hufen große Gut, das von der Landschaft auf 67.000 M taxiert sei, nicht an einen Fremden falle. Die auf Borken lastenden Schulden belaufen sich auf 82.400 M, davon gegenüber der Landschaft 42.300, gegenüber Strousberg 5.600, als Staatsanleihe 12.000, gegenüber dem Pächter 10.000 M.

Zitierhinweis

Auguste von Berg an Anna Gräfin von Lehndorff. 24. September 1874. In: Lebenswelten, Erfahrungsräume und politische Horizonte der ostpreußischen Adelsfamilie Lehndorff vom 18. bis in das 20. Jahrhundert. Bearbeitet von Gaby Huch. Herausgegeben an der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften. Berlin 2019. URL: https://lebenswelten-digital.bbaw.de/dokumente/detail.xql?id=lehndorff_h1c_mzg_hdb