Friedrichstein Loewenhagen Ostpreußen, 9. Juni 1903

Durchlauchtigster Prinz!
Gnädigster Prinz und Herr.

Euer Königlichen Hoheit darf ich, nach 10-jähriger Dauer eines mich hoch erfreuenden und beglückenden Gehens unter dem erhabenen Banner Eurer Königlichen Hoheit und Höchst Ihrer sicheren, zielbewussten und so weit über jeden Ausdruck ragenden Gnade es wagen, meinen untertänigsten, tief empfundensten Dank noch einmal auszusprechen bei dem nunmehr erfolgten Abschluss meiner bescheidensten Tätigkeit. Wie mir das Herz dabei schwer ist, wissen Euer Königliche Hoheit ohne Versicherung.

Der einzige Wunsch bleibt mir und wird immer bleiben, solange ich einen Atemgang habe: Gott erhalte, behüte und segne Euer Königliche Hoheit und Ihr Haus!

In tiefster Ehrfurcht ersterbe ich
Euer Königlichen Hoheit ganz untertänigster

G. Lehndorff  Lehndorff war 1848 in die Preußische Armee eingetreten und bis 1859 zum Rittmeister aufgestiegen. Ab 1866 war er Flügeladjutant Wilhelms I. 1871 wurde er zum Oberst, 1874 erfolgte zum Generalmajor à la suite sowie zum Kommandeur der Leibgendarmerie befördert. 1885 wurde er zum Generaladjutant Wilhelms I. und 1888 Friedrichs III. ernannt. Am 14. April 1888 wurde er zum General der Kavallerie befördert und zeitgleich aus dem aktiven Dienst entlassen.
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Generaladjutant

Zitierhinweis

Heinrich Graf von Lehndorff an Prinz Albrecht von Preußen. Friedrichstein, 9. Juni 1903. In: Lebenswelten, Erfahrungsräume und politische Horizonte der ostpreußischen Adelsfamilie Lehndorff vom 18. bis in das 20. Jahrhundert. Bearbeitet von Gaby Huch. Herausgegeben an der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften. Berlin 2019. URL: https://lebenswelten-digital.bbaw.de/dokumente/detail.xql?id=lehndorff_sxf_zv2_cy