Censur. No. Zwei

von Neujahr bis Ostern 1846

Klasse: II Name des Zöglings:  Für den 1829 geborenen Heinrich von Lehnorff, siehe auch das Dokument vom 25. April 1882. Carl Meinhard hatte bereits in Bonn sein Studium begonnen, Georg war noch auf dem Gymnasium.
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Graf Lehndorff

I. Betragen: Gut. Schade, dass ihm einmal der Missbrauch bewiesenen Vertrauens unmittelbar nach der Rückkehr aus den Ferien eine 12-stündige Karzerstrafe zuzog.

II. Ordnungsliebe: Gut.

III. Schulbesuch: Regelmäßig bis auf eine kurze, durch Unpässlichkeit herbeigeführte Unterbrechung.

IV. Aufmerksamkeit im Unterricht: Immer sehr rege.

V. Häuslicher Fleiß: Fast überall zur Zufriedenheit; für die deutschen, französischen, geographischen und historischen Lektionen nicht immer ganz ausreichend.

V. Fortschritte: Im Lateinischen sehr sichtbar und erfreulich, wenn auch nur in Beziehung auf das Grammatische einige erhebliche Mängel zu überwinden bleiben; im Französischen gut; im Deutschen ziemlich gut; in der Religion, Mathematik und Physik gut; in der Geschichte und Geographie ziemlich gut; im freien Handzeichnen gut; im Planzeichnen und Singen genügend; im Turnen gering.

Graf Lehndorff wird nach  Letzte Stufe vor dem Abitur.
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Prima
versetzt.

VI. Besondere Bemerkungen: Da das oben gerügte Vergehen ganz im Anfang des Vierteljahres vorgekommen ist, und Graf Lehndorff seitdem in seiner ganzen Haltung durchaus keine Rüge veranlasst hat, so haben wir geglaubt, bei unserer Urteil die Sache milder auffassen zu dürfen.

 Es folgen sechs Unterschriften.
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Ritterakademie zu Brandenburg

Zitierhinweis

Schulzeugnis. 1846. In: Lebenswelten, Erfahrungsräume und politische Horizonte der ostpreußischen Adelsfamilie Lehndorff vom 18. bis in das 20. Jahrhundert. Bearbeitet von Gaby Huch. Herausgegeben an der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften. Berlin 2019. URL: https://lebenswelten-digital.bbaw.de/dokumente/detail_doc.xql?id=lehndorff_lp5_g4j_dbb