Regest:

Aufstellung der nicht eingetragenen Lehndorffschen Gläubiger bei Eröffnung des Konkursverfahrens. Die handschriftliche Liste umfasst 140 Namen. Die Gläubiger kamen aus Königsberg und Berlin, aber auch London, Leipzig, München, Riga, Potsdam, Hamburg, Peking, Frankfurt a. M., Hoppegarten, Bromberg, Görlitz u. a. - Neben Privatpersonen waren Geschäfte, Apotheken, Hotels verzeichnet. Auch bei Bethmann-Hollweg hatte Lehndorff Schulden, ebenso bei der Familie, Verwandten und Freunden (u. a. Graf von Lehndorff-Preyl 28.000 M; Baron von Schroetter 1.200 M; August Carl von Dönhoff 900 M; Gräfin von Dönhoff-Friedrichstein 1.200 M). Die Schulden bei dem Getreidekaufmann Robert Wolf in Angerburg beliefen sich auf 12.000 M, die von dem Verwalter von Groß Steinort Paul Wolff vorgestreckte Summe betrug 4.000 M (APO, Bestand 382 Familienarchiv Lehndorff, Nr. 28). Auch der Union-Club Berlin (3.200 M), der Hamburger Sportclub (1.200 M), das Offiziers-Casino in Bromberg (600 M) und das Prussia-Museum in Königsberg (300 M) gehörten zu den Gläubigern. Selbst die Einwohner Steinorts, beispielsweise die Poltzinschen Erben, hatten Geld vorgestreckt bzw. zustehendes nicht erhalten (1.100 M).

Zitierhinweis

Liste der Gläubiger im Konkursverfahren. 1. Juli 1896. In: Lebenswelten, Erfahrungsräume und politische Horizonte der ostpreußischen Adelsfamilie Lehndorff vom 18. bis in das 20. Jahrhundert. Bearbeitet von Gaby Huch. Herausgegeben an der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften. Berlin 2019. URL: https://lebenswelten-digital.bbaw.de/dokumente/detail_doc.xql?id=lehndorff_y4q_nfr_wcb