Auguste von Berg an Anna Gräfin von Lehndorff. 24. September 1874
Sie bietet Borken als Stiftgut an, um
der Stiftsidee Grund und Boden zu verschaffen. Das Gut sei
derzeitig auf 18 Jahre an Baron Trachenberg auf 35.000 M ohne Erhöhung verpachtet, von denen
drei vergangen seien. Der Pachtvertrag sei so gestaltet, dass sie anstelle von
500 M plus 500 M minus haben. Borken sei dem Pächter so gut wie
geschenkt. Er kann es als gute Beute für sich behalten und uns zugleich
vollständig ruinieren. Der Pachtvertrag solle deshalb einem Anwalt
übergeben werden, der entscheiden müsse, ob Borken dem Pächter zu überlassen
sei, um nicht weiter jährlich 500 M zuzuzahlen, oder dass eine andere
Hand es übernimmt und den Pachtkontrakt anfechte. Dies ginge aber
nicht durch sie, den Mann oder die Familie. Anna solle die wohltätige
Fee sein, die alle Verwirrungen auflöst, so dass das 42 Hufen große
Gut, das von der Landschaft auf 67.000 M taxiert sei, nicht an einen Fremden
falle. Die auf Borken lastenden Schulden belaufen sich auf 82.400 M, davon
gegenüber der Landschaft 42.300, gegenüber Strousberg 5.600, als Staatsanleihe 12.000, gegenüber dem
Pächter 10.000 M.